Geschichte

Martin von Tours

Martin wurde 316 oder 317 in Ungarn als Sohn eines römischen Militärtribuns geboren und trat selbst als junger Mann dem römischen Heer bei.
Die bekannteste Legende um den Heiligen Martin geht auf ein Erlebnis zurück, das er im Winter 354 in Amiens in Frankreich hatte. Vor dem Stadttor bat ihn ein Bettler um Hilfe, Martin zerteilte seinen weiten Umhang mit einem Schwertstreich und gab dem Mann die eine Hälfte. In der darauffolgenden Nacht soll ihm Jesus Christus erschienen sein, bekleidet mit eben jener Mantelhälfte. Am nächsten Tag ließ Martin sich  taufen. Schließlich quittierte er den Militärdienst und lebte zunächst  als Einsiedler, zog aber später in die französische Touraine. Dort wurde er äußerst populär und schließlich drängte man ihn, Bischof von Tours zu werden. Martin weigerte sich zunächst und versteckte sich angeblich sogar vor dem Ansturm der Bevölkerung in einem Gänsestall, doch die Tiere verrieten ihn durch ihr Geschnatter.
 
Im Jahr 342 wurde Martin zum Bischof von Tours gewählt. Auf seinen Missionsreisen soll er zahlreiche Heilungen und Wunder vollbracht haben, er war berühmt für seinen Gerechtigkeitssinn. Am 8. November 397 starb Martin, am 11. November wurde er beigesetzt. Dieser Tag wurde schon bald alljährlich als hoher Festtag begangen. Martin gilt als der erste Heilige, der nicht den Märtyrertod gestorben ist. Der Frankenkönig Chlodwig (481 – 511) erhob ihn schließlich zum fränkischen Nationalheiligen.